Alarmstufe rot: KEP-Künstler*innen verlieren ihre Ateliers

Diese Meldung haben wir, die Künstlerinnen und Künstler der KunstEtagenPankow (KEP), an die Presse geschickt:

Betreff: Weitere Berliner Künstler*innengemeinschaft verliert Ateliers – KUNSTETAGENPANKOW VOR DEM AUS

Wenn kein politisches Wunder geschieht, müssen die KunstEtagenPankow bis Ende des Monats ihre Ateliers am temporären Standort im Atelierhaus Prenzlauer Promenade endgültig räumen. Ohne zu wissen, wo sie in Zukunft arbeiten, Ausstellungen, kulturpolitische Diskussionen und Werkschauen veranstalten können, steht die vielfältige Künstler*innengemeinschaft vor dem Aus.

Seit Jahren schon engagiert sich der Verein nicht nur für Kunst & Kultur im Pankower Bezirk, sondern setzt sich auch für die Erhaltung und Schaffung von Arbeits- und Präsentationsräumen für Künstler*innen ein.

Trotz aller politischen Bemühungen und Fürsprache von Senat, Bezirksbürgermeister und Kulturamt konnten angesichts der berlinweit prekären Ateliersituation keine neuen Räume gefunden werden. Die in der Prenzlauer Promenade vorhandenen Ateliers wurden bereits dem Atelierprogramm des Berufsverbandes Bildender Künstler*innen (bbk) zugeteilt, einer bewährten Förderung für Einzelkünstler*innen in dringlicher finanzieller Lage – leider jedoch keine Lösung für eine eng zusammenarbeitende Künstler*innengemeinschaft. Nur als Verein unter einem Dach können die KunstEtagenPankow die kulturelle Landschaft des Bezirks auch weiterhin aktiv mitgestalten und dem Wettbwerbsdruck und der Vereinzelung von Künstler*innen entgegen wirken. Was fehlt, sind konkrete Maßnahmen, die die über Jahre im Bezirk engagierte Künstler*innengemeinschaft wertschätzt und unterstützt.

Berlin hat vom Improvisations- und Innovationstalent und dem Engagement zahlreicher Künstler*innen jahrelang profitiert. Mit jeder Künstler*innengemeinschaft, die sich auflöst, zerreißt ein gewachsenes Netz der Vielfalt, Zusammenarbeit und des gesellschaftlichen Engagements. Mit jedem Atelier, das schließt, verliert Berlin eine kreative Stimme und einen Entwicklungsbeitrag. Kunst schafft Möglichkeitsräume, Ideen, Visionen, Perspektivwechsel. Doch dafür braucht sie Wurzeln, reale Orte, Arbeits- und Ausstellungsräume. Nicht nur im Zentrum, sondern in jedem Bezirk; überall dort, wo es Künstler*innen und Öffentlichkeit gibt.

Am Samstag, den 12.12. von 16 bis 20 Uhr laden die KunstEtagenPankow vorerst zum letzten Mal ein: Unter dem Motto „von drinnen nach draußen“ können Besucher*innen von 16 bis 20 Uhr vor dem Atelierhaus Prenzlauer Promenade 149-152 in 13189 Berlin flanieren und aus sicherem Abstand „Fenster zur Kunst“ besichtigen.

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